Wein: Berufung & Leidenschaft
Engagement, Qualität & Wertschätzung
Das Leben am Weingut der Familie Hartl ist geprägt von Arbeit, Demut und Verantwortung – gleichzeitig erfüllt es einen mit Freude, Dankbarkeit und Erfolg. Im Zentrum steht der Wein. Umso wichtiger ist es, als Familie an einem Strang zu ziehen und seine Ziele klar vor Augen zu haben. Und genau das tun Heinrich und Marie-Sophie am Weingut Heinrich Hartl III. Sie bündeln ihre vielfältigen Fähigkeiten, fokussieren ihre Visionen und teilen den gleichen hohen Qualitätsanspruch. Daraus entsteht eine geballte Weinkompetenz, die sie als vinophiles Team umschlagbar macht.
Für Heinrich und Marie-Sophie war es eine bewusste Entscheidung, das Weingut klein und fein zu halten und nicht größer zu werden. Mit ein Grund dafür ist die Motivation, in der ersten Reihe mitzuspielen und eine gewisse Position in der und für die Thermenregion zu erreichen. Ihre vielfach ausgezeichneten Weine entstehen in einem arbeitsreichen Prozess, der im Weingut beginnt und in der Flasche seinen genussvollen Höhepunkt erreicht. Ihr Anspruch an die Qualität ihrer Weine aber auch an sie selbst als Winzerpaar ist hoch und zeichnet sie gleichzeitig auch aus.
Verantwortung gegenüber der Natur:
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Grund und Boden sowie eine gelebte Nachhaltigkeit sind für Heinrich und Marie-Sophie essenziell. Sie fühlen sich der Natur aus tiefster Überzeugung verpflichtet, auch im Sinne der nachfolgenden Generationen. Die Winzer achten mit großer Sorgfalt auf einen funktionierenden Kreislauf zwischen Pflanze und Boden, damit die gesunde Frucht zum richtigen Zeitpunkt in den Keller und somit in die Flasche kommt.
Die gelebte Wertschätzung der Natur und ihrer Produkte spiegelt sich auch in der eigenen Landwirtschaft wider, die Heinrich und Marie-Sophie neben dem Weinbau weiter betreiben. Aus dieser langjährigen Tradition hat sich auch die Mitgliedschaft bei paradeisa.at entwickelt. Jeden Donnerstag verwandelt sich das Weingut zu einem Abholmarkt für saisonale Lebensmittel von Bäuerinnen und Bauern aus der Region.
„Unser Herz schlägt für regionstypische Rotweine wie Pinot Noir und Sankt Laurent und für die altösterreichischen Sorten Traminer, Zierfandler und Rotgipfler.“
Wir haben uns entschieden, als Weingut bewusst klein zu bleiben und unsere Rebflächen nur um einzigartige Lagen zu erweitern. Als Winzerpaar leben wir unsere Verantwortung der Natur gegenüber aus tiefster Überzeugung. Das schmeckt man auch in unseren Weinen.
– Heinrich und Marie-Sophie Hartl
AQUAM FORAS, VINUM INTRO!
Zitat. PETRONIUS, Römischer Senator 1. Jhd nach Chr.
1141
Zisterziensermönche vom Stift Heiligenkreuz gründen Freigut Thallern als Lesehof.
1784
Josephinische Zirkularverordnung unter Josef II., die erste Form der Buschenschankverordnung.
1799
Johann & Magdalena Marx werden Eigentümer des Hofes, später Trumauer Straße 24.
1826
Franz & Anna Marx folgen den Eltern nach.
1860
Gründung der Weinbauschule in Klosterneuburg durch August Wilhelm Reichsfreiherr von Babo.
1872
Durch die Einschleppung der Reblaus werden sämtliche Weinkulturen der Donaumonarchie zerstört. Franz & Katharina (geb. Marx) Graf übernehmen den elterlichen Hof.
1890
Ludwig Hermann Goethe wird Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Vereins zum Schutz des österreichischen Weinbaus.
1898
Karl & Theresia Graf werden die Eigentümer des Hofes.
1907
Das erste österreichische Weingesetz wird erlassen.
1922
Professor Zweigelt kreuzt in Klosterneuburg Sankt Laurent und Blaufränkisch – der Zweigelt (Rotburger) ist geboren.
1933
Ferdinand & Margareta Graf übernehmen den Hof.
1936
Verbot der Auspflanzung von Direktträgern.
1957
Heinrich I. & Gertraud (geb. Graf) Hartl werden als Eigentümer der Trumauer Straße genannt, Ausweitung des Weinbaus und vermehrte Nutzung der Buschenschank. Zu dem die Geburtsstunde des ‚Graf Weingartl‘
1985
Der Weinskandal erschüttert Österreich.
1986
Gründung der Österreichischen Weinmarkting GmbH (ÖWM). Heinrich II. & Herta Hartl übernehmen den Betrieb und konzentrieren sich zunehmend auf den Qualitätsweinbau.
1991
Gründung der Österreichischen Traditionsweingüter.
2002
Bei der London Tasting belegen Weine aus Österreich die ersten vier Plätze, sieben der Top 10 sind aus Österreich.
2003
Weinviertel wird mit dem Jahrgang 2002 das erste DAC-Gebiet.
2016
Einführung der dreistufigen Qualitätspyramide für österreichischen Sekt mit geschütztem Ursprung. Heinrich III. & Marie-Sophie (geb. Lodron) übernehmen den Hof und stellen komplett auf Weinbau um.
2019
Das Weingut wird „Nachhaltig Austria“ zertifiziert.
2022
Das Weingut und die bewirtschaftete Fläche werden als Bio qualifiziert. Im Mai wird das Weingut Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW).
2023
Als letzte Region wird das DAC in der Thermenregion umgesetzt.
2024
Relounge der Marke von HH3 zu Weingut Hartl mit neuem Etikettendesign und neuer Homepage. Ab November 2024 startet der Onlineshop.
Historische Entwicklung:
Weinbau in der Region zwischen Wien und Bad Vöslau ist keine Erfindung der Neuzeit.
Der Wein des Hochadels
Bereits die Kelten und die Römer betrieben Weinbau im heutigen Weinbaugebiet Thermenregion. Danach erwiesen sich die Mönchsorden als Pioniere im Weinbau. Bereits 1141 gründeten Zisterziensermönche das Weingut Thallern und brachten aus ihrem Mutterhaus im Burgund Reben in die Thermenregion. Der Hochadel sprach bevorzugt dem hier gekelterten Wein zu und trug viel zu dessen Popularität bei. Ab dem 14. Jahrhundert setzten rege Handelstätigkeiten mit Wein ein, wodurch „Gumpoldskirchner“ und „Vöslauer“ zu international begehrten Marken avancierten. Bei Weltausstellungen in München, Paris, Wien, London und Dublin erfreuten sich Winzer aus der Thermenregion eines wahren Medaillenregens. Heute wissen Weinliebhaber auf dem gesamten Globus, welche einzigartigen önologischen Schätze entlang des Wienerwalds entstehen. (Thermenregion DAC)
Die Geschichte des Hauses, heute Trumauer Strasse 24, reicht weit in die Geschichte des alten Österreichs zurück. Erstmals urkundlich erwähnt, als Eigentümer werden 1799 das Ehepaar MARX Johann & Magdalena. Zu einer Zeit als der Österreichische Weinbau unter Maria Theresia und Ihrem Sohn Joseph II. eine ganz besondere Förderung erfuhr. Die Josephinische Zirkularverordnung vom 17. August 1784 erlaubt es jedem, „die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein und Obstmost zu allen Zeiten des Jahres, wie, wann und zu welchem Preis er will, zu verkaufen oder auszuschenken“. Die Vorläuferin der berühmten ‚Buschenschank Verordnung’ die heute noch in Österreich verwendet wird. Überlebenswichtig in jenen Tagen für kleine und kleinste Winzern um Krisenzeiten zu überdauern. Davon gab und wird es noch viele geben. Der landwirtschaftliche Betrieb auf solider Basis, im Jahr 1826 wurde vom Ehepaar MARX Franz & Anna übernommen. 1872 folgten GRAF Franz & Katharina (geb. MARX) im den elterlichen Betrieb nach. 12 Jahre nach Gründung der Weinbauschule in Klosterneuburg durch Freiherrn von BABO, war es das schicksalhafte Jahr in dem sich die Reblaus ihren Weg durch österreichische Weingärten gefressen hatte. Sicherlich kein leichtes Erbe. Nach dem Auftreten des 1850 erstmals dokumentierten Echten Mehltaus (Oidium) wurde alles, das der Reblaus getrotzt hatte 1878 vom Falschen Mehltau (Peronospora) vernichtet. Für das Paar in der Trumauer Straße eine fordernde Zeit. Zum Glück konnten sie auf die parallel geführte Landwirtschaft mit Vieh und Getreide zählen und so der Krise trotzen. Als die Nachfolge im Jahr 1898 durch GRAF Karl & Theresia erfolgte, wurde Ludwig Hermann Goethe, der Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Vereins zum Schutze des Österreichischen Weinbaus. Er dokumentierte sorgfältig Herkünfte und Rebsorten. Während Professor Zweigelt in Klosterneuburg die beiden Sorten Sankt Laurent und Blaufränkisch kreuzt um damit den starken Frösten der 30er Jahre zu trotzen, wird der Betrieb ab 1933 von GRAF Ferdinand & Margareta geführt. Die folgenden Jahre waren von Krieg und Hunger geprägt. Dies machte die umfassende Landwirtschaft mit Getreide, Vieh und Wein überlebenswichtig. Die Böden des Steinfeldes karg und wenig ertragreich, gaben der Familie eine Lebensgrundlage. Als 1957 das Ehepaar HARTL Heinrich I & Gertraud (geb. GRAF) den Eltern nachfolgt war eine dauerhafte Bewirtschaftung des Betriebes bereits über einige Jahrhunderte dokumentiert. Zu dieser Zeit erfolgte eine vermehrte Ausweitung des Weinbaus und die Nutzung des Buschenschank Dekrets von Joseph II.
1985 mag in Österreich als annus horribilis gelten. Der österreichische Weinbau stand binnen weniger Tagen durch den Weinskandal still. Aber es war auch die Geburtsstunde des neuen Österreichischen Weins. Als 1986 HARTL Heinrich II & Herta den elterlichen Betrieb fortführten waren die Zeiten noch unsicher, aber die konsequente Qualitätsoffensive begann Wirkung zu zeigen. Immer wichtiger wurden Weinbau und Buschenschank, nach wie vor wurde gemischt bewirtschaftet, sicher ist sicher.
Nach seiner Ausbildung in Klosterneuburg und seinen Praxisjahren in Neuseeland, Südtirol und Deutschland übernahmen 2016 HARTL Heinrich III & Marie-Sophie (geb. LODRON) die Geschicke des Betriebs in der Trumauer Strasse 24. Nun erfolgte die komplette Umstellung auf Weinbau, die Viehwirtschaft wurde aufgelassen, ein wenig Ackerwirtschaft blieb erhalten. Buschenschank und Heurigenbetrieb durchlebten eine Erneuerung, getragen von Marie-Sophies Tatkraft sowie Heinrichs Ideen im Keller. Mit dem Jahrgang 2019 wurde der Betrieb als Nachhaltig Austria zertifiziert. Eine schon lange gelebte Grundhaltung. Die Bio Zertifizierung mit dem Jahrgang 2022 war dann nur mehr ein kleiner Schritt. Heinrich war es mit der Unterstützung von Marie-Sophie möglich einige Lebensträume zu verwirklichen. Die Lese 2022 mit seiner ‚Winemakers Mum‘ Lynett Hudson oder die Weinlese im Jahr 2023 bei P.O. Garcia in Nuits-Saint-Georges zählen dazu. Heinrichs und Marie-Sophies Visionen führen den Betrieb in die nächsten Jahrzehnte, währen wohlbehütet der Nachwuchs heranwächst und seine eigenen Ideen entwickeln darf.